911 Targa – Vorrat

War bis 2009 die Elferwelt noch in Ordnung?

Die Re-Import-Welle von klassischen 911 aus den USA war im vollen Gange. Topsolide Fahrzeuge kamen nach Deutschland zurück. Man fand staubtrockene, ungeschweiße F-Modelle (bis Baujahre 1973) bei den Re-Importhändlern, oft aus 1- oder 2-Besitz. Zumeist etwas runtergerockt, wie das bei den US-Autos nicht unüblich ist, die aber mit überschaubarem Aufwand wieder zu erstklassigen Fahrzeugen herzurichten waren. Und das alles spielte sich zwischen viell. 12 und 25 K ab, die Spitzenfahrzeuge (die ganz frühen Ur-901 oder die S- oder RS-Motorrisierungen) an dieser Stelle einmal vernachlässigt.

Aktuell haben sich die Preise so etwa vervierfacht seit dieser Zeit – auch im Segment von Elfern mit Überarbeitungsbedarf. Das ist nicht zu kritisieren, so ist eben die Entwicklung bei den klassischen 911 aufgrund anhaltender Nachfrage nach Männerspielzeug und der Suche nach Anlagewerten auch im Oldtimerbereich!

Also sollte 2008/09 noch etwas auf Vorrat gekauft werden und dazu war ich einige Monate in dieser Mission unterwegs bei Privatleuten und im Handel. Gut – retrospektiv ist man immer schlauer, vor allem, wenn die Rechnung mal aufgegangen ist. 

März 2009: wieder einmal eine Anzeige gefunden, die mich ansprach – es ging nach Marl zu Auto Rehberg. Bzw. Rehberg hatte mich gefunden und meine einstmalige 911-Kaufberatung im Internet auf der eigenen Händler-HP verlinkt, so wurde ich aufmerksam.

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Bild der Anzeige s.o., der Anzeigentext klang so: „Dieser 911 Taga T bietet eine hervorragende Ausgangslage für eine Restauration. Man kann ihn aber auch mit ein wenig Aufwand so fahren wie er ist …. erster Title, Blue-Plate, zuletzt 35 Jahre im Zweitbesitz, Unerboden perfekt, lediglich kleine Roststellen unterhalb des Fensters, unverbastelt, wahrscheinlich nur außen nachlackiert …. Baujahr 1970/71, 2,2 Ltr., 125 PS, Tacho?, €16.900 …. usw.“

Nach der Begutachtung, Probefahrt und Sichtung der Dokumente haben wir uns gemeinsam auf erhebliche Mängel und die Gesamtzustandsnote 4 verständigt. Preislich ging dann noch was und schließlich habe ich die Unterschrift unter den Kaufvertrag gesetzt. Auto-Rehberg ist selbst ein Porsche-begeisterter Händler, was natürlich beim Verkauf von alten Modellen aus Zuffenhausen m.E. immer dazugehört.

Wenn man einen alten Elfer in diesem Segment kauft, kauft man keinen problemlosen Oldtimer! Die ersten Elfer (also die sog. F-Modelle, das F steht für die fortlaufende Buchstabenkennzeichnung dieser Fahrzeuge im letzten Produktionsjahr 1973, Zählweise ab 1968 mit A beginnend, alle Elfer bis 1973 werden aber unter der Sammelbezeichnung F zusammengefasst) sind rostanfällig, neigen zu Oelverlust, sind oft verbastelt, haben üblicherweise Wartungsstau und man kann i.d.R. jede Menge Geld nachschießen für Ersatzteile, Revision und / oder Restaurationsaufwand. Ich erlaube mir diese Fahrzeuge mal als eine Porsche-911-Oldtimergeneration für Fortgeschrittene zu bezeichnen.

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Gleichzeitig sind diese Elfer bis 1973 so ursprünglich wie kein Elfer, der in der Entwicklung folgte. Und wenn man einen solchen Klassiker deshalb kauft, erträgt man die Last und Lust mit einer solchen Maschine….

Zurück zum Thema: weil die Probefahrt auch nicht so überzeugend war, holte ich den Targa einige Tage später mit dem Anhänger ab. Mein Restaurationsobjekt Edelstahl- / Nirostabügel-Targa war gefunden und erschien für meine Zwecke passend!

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Jetzt war nicht der ADAC gefragt, sondern ein Überarbeitung von Grund auf. Und ich wollte mir etwas Zeit nehmen, in jedem Fall wollte ich diesen 911 in der Originalfarbe hellelfenbein behalten und für mich aufbauen!

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