Bestandsaufnahme Karosserie
Ein schönes 911 F-Modell (2.2 T Targa von Bj. 1970, Modellj. 1971) wartete auf die Restaurierung. Gekauft im März 2009.
Der Unterboden war perfekt und er hatte keine Unfallschäden – das war die halbe Miete! Rost hatte der Targa dennoch, auch wenn er aus Kalifornien stammte:
- einmal an der Targa-typischen Stelle unter dem hinteren Fenster,
- in den Ecken des Schlossträgers vorn zur Tragwand der Kotflügel,
- in den Lampentöpfen der Hauptscheinwerfer und
- den Spritzwänden der vorderen Radkästen.
Hinten war die linke Kotflügelspitze über dem Rücklicht minimal plattgedrückt, die Ecke vom Rücklichtglas war auch abgeplatzt – vermutl. ein kl. Parkrempler? Total schlecht waren die Lackausbesserungen, die der Porsche vornehmlich an den hinteren Kotflügeln gesammelt hatte.
Normal lasse ich die Patina den alten Autos. Verblasster oder durchpolierter Erstlack, viell. kleine Kratzer oder Abplatzungen machen einen Oldtimer zum Zeitzeugen und lassen ihn authentischer aussehen. Aber diesen Vintage-Style hatte der Kandidat nicht. Vermutlich waren die Farb-Ausbesserungen nicht einmal mit Autolack ausgeführt worden – sondern mit Wandfarbe?!
Der Targa rollte zum Lackierbetrieb. Alles mußte runter. Wir hatten Anfang 2010.
Schleifen, Schweißen, Schleifen, Schleifen, Schweißen, …..
Spritzwandbereich geschweißt und hier besonders gründlich entlackt.
Lackierung – Neuaufbau
Das Farbe sollte wieder nach dem Original-Farbcode (1110-G hellelfenbein von 1971) ausgeführt werden. Mach ihn original! Das ist ein wertbestimmender Faktor für einen Klassiker. Die Nummer ist beim F-Modell an der A-Säule (linke Tür öffnen, oberhalb vom Türfangband) auf einem kl. Blechschild vermerkt. Der Farbcode-Experte im Internet ist übrigens elferhelfer.de, der link ist zu empfehlen.
Der Tank im Kofferraum behielt seinen Strukturlack – aber erneuert, ansonsten wurde innen nur weiß ausgenebelt. Klebereste vom Nadelfilz an den seitl. Tragwänden durften bleiben – originale Patina ab Werk. 🙂
Der Lackierer hatte keinen Eilauftrag erhalten – Ende 2010 konnte der Targa den Lackierbetrieb mit rundherum neuen Karosseriedichtungen vorläufig wieder verlassen.
Warum vorläufig? Siehe Teil 3.
Fortsetzungsgeschichte Teil 1 2 3 4 5