Techno Classica 2019 – Messe-Highlight – 50 Jahre 914

50 Jahre Porsche 914 – da habe ich in diesem Jahr auch ein Glanzstück am Porsche-Stand in Essen erwartet! Aus dem Museum in Stuttgart mitgebracht war der 914 006 bzw. 914/8 oder auch 914 S, der in Zell am See zum 60. Geburtstag an Ferry Porsche ausgeliefert wurde.

„Ich kaufe nie ein Auto – ich warte immer auf einen runden Geburtstag, dann bekomme ich einen Wagen geschenkt.“

Ferry Porsche
Messebeschriftung [914 S]
Messebeschriftung [914 S]

Der 3-Liter-Achtzylinder-Motor im Geburtstags-Auto gehörte eigentlich in den 908/3-Spyder-Rennwagen bzw. Sport-Prototyp der Gruppe 6, den Porsche 1968 für die Sportwagen-Weltmeisterschaft konstruierte. Wer jetzt denkt, der Neffe wollte dem Onkel eine große Freude machen, hat vermutlich recht. Aber Piëch, damals auch Verantwortlicher für die Rennaktivitäten bei Porsche, hatte ebenso einen Coup gelandet. Die Konstruktion 914 war für einen 3-Liter-Rennmotor geeignet, was zu beweisen war. Parallel zur Spezialanfertigung für den Onkel hatte Ferdinand Piëch ebenso ein 8-Zylinder-Versuchsfahrzeug mit 300 PS und sagenhaften 8.200 U/min. bauen lassen. Aus dem Porsche-Einsteiger-Modell konnte man also einen Renn-Boliden machen. Auf diese Erkenntnis gestützt, entstanden im Anschluss die sog. 6-Zylinder-914-Werks-GT (ein weiterer Prototyp 180 PS und 10 GT-Wagen mit 190 bzw. 210 PS).

Wer kein Porsche war und auch gerade nicht Geburtstag hatte, durfte sich ab 1969 den Mittelmotorwagen in der leistungsstärksten 6-Zylinder-Variante (serienm. 110 PS) bestellen. Immerhin war der 911-T-Motor im 914 mit 19.980 DM zu berappen – kein Einsteiger-Preis mehr.

Normalos, 914-Kunden ohne Rennambitionen fuhren ohnehin die 1,7 Liter-Vierzylinder-Wagen (80 PS), die 1969 zum Preis von 12.560 DM an den Start gingen.

Privat-Rennfahrer nutzten aber die Chance aus dem 916/6 durch Eigenumbau einen GT zu schmieden. In Stuttgart konnten überdies auf Kundenwunsch fertige 914/6 mit Abstimmung auf Rallye oder Rundstrecke erworben werden – sog. 914/6 R. Diese Rennversionen waren für knapp unter 50.000 DM zu haben. Vermutlich dem Preis geschuldet wurden die Umbau-Kits, u.a. auch von Porsche angeboten, häufiger nachgefragt. Ca. 400 offizielle Sport-Kits wurden von Porsche ausgeliefert.

Die „echten“ Werks-GT-Modelle wurden nie an Kunden verkauft.


weitere Messebilder unter:
https://www.youtube.com/watch?v=l9GsPU6BqJY

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