Warum steht der so bescheuert? Vorn einige Zentimeter höher als hinten:
- Liegt da noch ein halbes Schwein auf dem Motor – wohlgemerkt hinten im Kofferraum über dem Antrieb?
- Sind die Drehstabfedern hinten müde?
- Sollte ich ihn mal wieder volltanken – wohlgemerkt vorn im Kofferraum?
- Ist vorn am Fahrwerk gedreht worden?
Die Radausschnitte sind vorn größer, da der Freiraum der gelenkten Räder größer sein muß. Das wäre zumindest eine Begründung! Aber ich denke, das ist es nicht. Es ist einfach VW-Designerschei..e, Keilform-Fahrwerk nannten die das. BMW mit den 02er-Modellen war in der Zeit auf dem gleichen Trip. „Auf dem Trip sein“ bedeutet eine bestimmte Meinung / Einstellung in einer Lebensphase zu haben. Einstellung – da haben wir es. Die Einstellung war / ist einfach falsch, die Autos fahren für das Auge scheinbar immer bergauf.
Eine Hand findet mühelos Platz im Radkasten, aufrecht gestellt, über den Reifen – so fahre ich nicht! Die Einstellung wird geändert.
Großartig, der Typ 3 ist ein Tieferlegungswunder, weil vorn in der serienm. Doppelrohrachse (in der Hinterachse übrigens auch) Drehstabfedern ihren Dienst verrichten. Und da kann man exemplarisch schrauben, Zähne verstellen, ohne gleich neue Achsschenkel oder gar eine ganz neue Achse einzubauen zu müssen.
Die Traggelenke trennen sich nur schwer aus den über 55 Jahre alten Verbindungen zum Radträger. Nur nicht den Schlagschrauber ansetzen, nix kaputt machen, denn ich weiß nicht, ob ich überhaupt Ersatzteile für den selten gewordenen Luxus-Volkswagen der ’60er bekomme.
Auch Drehstab und Achsschenkel sind nach Jahrzehnten zu einem unlösbaren Team zusammengewachsen. Die Zahnverstellung gelingt besser tief im Achsrohr am zweiten Zahnkranz, am anderen Ende des Drehstabes – und da ganz leicht. Einen Zahn weiter zu stellen, einrasten zu lassen, bedeutet das Auto auf der Achse um ca. 2,5 bis 3 cm dem Boden näher zu bringen – das passt. Gerade soll er stehen!
Dann wird alles wieder zusammengebaut.
Auseinanderbau, nur rückwärts, geht dann auch viel einfacher. Jetzt, wo ich weiß wie die Mechanik arbeitet bzw. konstruiert worden ist, läuft es. Spannend der Moment, wo der Wagen mit seinem Eigengewicht die Federn wieder beansprucht, die Hebebühne verlässt. Er taucht ein in die Radkästen, meine Augen schauen auf die Vorderachse, habe ich es übertrieben? Ne, passt so, perfekt steht er jetzt da. Freude macht sich in mir breit, man könnte auch sagen: Schrauben ist Therapie.
Ich habe ein Auto tiefergelegt – bin ich jetzt ein Tuner?
Es heißt: Tuning ist etwas in Abstimmung, in Einklang zu bringen. Oder, es ist eine individuelle Modifikation an Autos, …, die dem Zweck dient, die Leistung oder die Fahreigenschaft zu verbessern oder zu verändern oder … egal …
… getzt bin ich einen.