T1 – Trockeneisstrahlen

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Gefahren wird der Feuerwehrbulli von 1965 eher selten. 16.000 Original-km hat er jetzt auf der Uhr. Wenn der VW-Motor aber einmal starten soll, so macht er das auch brav. Dazu kippe ich einen Schluck Benzin von oben in den Vergaser – Zündung – und schon läuft er. Die 6-Volt-Batterie und die mechanische Bezinpumpe haben es dann einfacher nach langer Standzeit.

Heute hat die Feuerwehr keinen spontanen Blaulichteinsatz, sondern der Termin ist lange abgesprochen und vorgeplant.

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Der Unterboden des VW-T1 soll konserviert werden. Unter der teilweise bröckeligen Bitumenschicht und dem feuchtigkeitsaufnehmenden Dreck in den Ecken kann es zu Rostschäden kommen. Hier Drahtbürste und Spachtel einzusetzen ist nicht mehr zeitgemäß und noch weniger effektiv.

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Das bereits seit einigen Jahren in der Oldtimerrestaurierung bewährte Trockeneisstrahlen, ein Druckluftstrahlverfahren mit festem Kohlenstoffdioxid, hilft hier eine schonende Reinigung vorzunehmen. Die ehemalige Unterbodenschutzschicht, die als solche das Fahrzeug nicht mehr schützt, sondern das Gegenteil bewirkt, wird mit dem Strahlgut versprödet, platzt ab, und das Trockeneis verdampft bei diesem Vorgang rückstandslos.

Fachbetrieb u.a. auf diesem Gebiet ist die Fa. Ralf Humberg  Humberg_logo  im münsterländischen Nottuln.

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Die Über-Kopf-Arbeit ist anstrengend und nicht ohne Gehörschutz zu erledigen. Oben links im Bild der Vorrat der Eispellets und das Strahlgerät, rechtes Bild Schutzausrüstung und Strahlkanone. Und natürlich der Fachmann, der die Arbeit durchführt!

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Allerdings kann es vorkommen, dass die mittlerweile hart gewordene Ummantelung der alten Kabelbäume leiden kann (Bild o. links), oder z.B. Heizrohrdämmung (Bild o. rechts). Bremsleitungen oder auch die Gelenkgummi überstehen i.d.R. die Prozedur – die Vorteile überwiegen!

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Ist der Unterboden sauber, bin ich wieder dran. Erneut verladen und abholen. Jetzt kommt eine Rostumwandlung zum Einsatz, die schon angegriffenen Stellen müssen behandelt werden. Ich verwende hierzu BRUNOX. Der Vorteil bei diesem Produkt ist: nach der Rostwandlung muss nicht nachbehandel – oder beispielsweise mit Wasser abgewaschen werden. Es bildet sich gleich eine Grundierungsschicht, auf die ggf. aufgebaut werden kann.

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Der Bulli wird nochmals aufgehängt, so kommt man gut an die  Wirkungsstätte für die Chemie.

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Das Ergebnis ist gut. Ggf. jetzt noch Steinschlagschutz in den Radkästen aufbringen? Überlege ich mir noch …. der Rest soll aber so bleiben, um den Unterboden über die Zeit besser kontrollieren zu können, der Bulli wird ohnehin nur bei trockenem Wetter gefahren.

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Einige Reparaturen stehen jetzt noch auf dem Arbeitsplan ….

Update August 2017: zuerst wurden die Felgen neu lackiert und neue Pneus aufgezogen. Auf beiden Achsen habe ich die undichten Radbremszylinder ausgetauscht und neue Bremsflüssigkeit durchgepumpt. Die verrosteten Dämpfer der Hinterachse sind getauscht worden und das Lenkungsspiel konnte durch eine neue Schubstange verringert werden. Eine Probefahrt (noch ohne Stoßstangen) war fällig. Benötigte Ersatzteile kamen von „Dem_Raana_sein_VW-Shop„.

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