924 – neue deutsche Welle

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Eine Karosserie, eine Linienführung die sich grundlegend von allen bis dahin gebauten Porsche-Sportwagen unterscheidet. Ein weiteres Novum bei Porsche im Jahr 1976: ein wassergekühlter Frontmotor, der heute noch in der Szene zur Diskussion Anlass gibt.
„Der Motor stammt ja aus einem Audi.“ So, oder so ähnlich hören es die 924-Fahrer nur zu oft. Aber genauer steht es u.a. in der Oldtimer-Markt von 2/2016, Besser Wissen mit Wolfgang Blaube. Der Motor EA 831 stammt eigentlich aus dem VW LT (Typ 28 oder großer Bulli) und ging da 1975 mit 75 PS in Serie. Ein Jahr später begann die Produktion des Porsche 924, wo der OHC-Motor jetzt leistungsgesteigerte 125 PS als Einspritzer mit Bosch K-Jetronic (Verdichtung 9,3:1) lieferte. Und erst danach, weitere 7 Monate später, kam der Audi 100 (Typ 43) mit ebenjenem 2 Liter-Motor auf den Markt (mit 115 PS). In der o.g. Klugscheißer-Rubrik  ist die Herkunft des Triebwerks noch präziser hergeleitet.

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Aber egal, meinen ersten indischroten 924 (4 alte Bilder s.o.) habe ich in bestem Erhaltungszustand 2009 verkauft – blöde!

 

Anfang 2017 habe ich wieder nach 924ern geguckt. Bei Rick Burgers in NL fand ich im Februar einen neuen 924 – einen Zwilling aus 1985 (letztes Produktionsjahr für den 924 2L 125 PS). Der Karosseriezustand war gut, die technische Überarbeitung war nach erster Beurteilung überschaubar, Turbo-Felgen waren dabei usw. Der Deal war perfekt, als er mir noch eine Pascha-Innenausstattung anbieten konnte (Schachbrett- oder Zielflaggen Porsche-Velour-Stoff, Artikelbezeichung Pascha).

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Dieser Porsche kam als Gebrauchtwagen 1994 in die Niederlande. Meine Exportpapiere von NL zurück nach Deutschland sind jetzt auf den 28.02.2017 datiert, da habe ich ihn abgeholt.

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Zuhause angekommen, konnte ich die aufgerissenen Sitze gleich dem Sattler geben. Er konnte alles in Ordnung bringen, neue Texledereinfassungen auf den Sitzflächen waren fällig, der originale Pascha-Stoff in hellgrau/schwarz ist für die Festigkeit neu hinternäht worden.

Aber bei einem Porsche mit Standschäden geht es mit den Reparaturen weiter. Die Schwächen waren bereits beim Kauf offensichtlich und so stand noch einiges auf dem Arbeitsplan. Für den Fahrspass muss die Technik an allererster Stelle tadellos funktionieren, weitere Schönheitsreparaturen sind erst einmal sekundär. D.h.:

      • Bremsanlage vorn komplett neu inkl. Bremssattelreparaturen, neue Bremsflüssigkeit,
      • Zahnriemen, Wasserpumpe, Spannrolle, Antriebsriemen erneuern,
      • Oel-, Luft- und Benzinfilterwechsel, Oelservice, …., Zündkerzen, ….

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  • Kühlerreparatur (Kühlernetz leckte, überholt vom Profi in Paderborn, Kühlerbau Klipstein),
  • Bosch-Warmlaufregler (keine Gasannahme beim Kaltstart möglich); ein revidiertes Ersatzteil sollte Abhilfe schaffen; doch das angeblich generalüberholte Ersatzteil von einem Anbieter aus HH war auch defekt; der ursprüngliche Regler wurde bei Auto Kösters in Horstmar überholt,
  • Bosch-Ersatzteil Zusatzluftschieber ausgetauscht, ein Gebrauchtteil von einem anderen Online-Anbieter funktionierte.

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Und seit gestern (3. Mai) ist er nach vermutlich vielen Jahren Standzeit wieder einsatzbereit. Probefahrt fällig! Der Motor hat einen guten Oeldruck und nimmt das Gas wieder problemlos an. Startverhalten im kalten und warmen Zustand gut, unauffällig. Das Getriebe singt minimal wenn er auf Touren kommt, aber kein zu behebendes Manko, nichts Beunruhigendes. Das Transaxle-Auto, mit dem Motor vorn, Getriebe hinten, dazwischen eine Welle mit Motordrehzahlen in einem starr verbundenen Tragrohr, ist agil, läßt sich problemlos durch alle Gänge schalten und zeigt Sportwagenqualitäten bei flotter Fahrt auf der kurvigen Landstraße. Bei den alten Dingern wird dieses Gefühl ja schon bei Geschwindigkeiten vermittelt, wo moderne Sportwagen schon lange den doppelten Tachowert erreicht haben.

Der Mief der letzten Jahre kommt jetzt aus allen Belüftungsdüsen, aber nach einigen Kilometern und durchgelüfteter Heizung legt sich das, einen Wunderbaum bekommt er nicht! Tatsächlich ist der 924 noch zu gebrauchen, das war im Februar noch nicht so klar, aber jetzt macht es wieder Spaß mit ihm zu fahren.

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Der Wegstreckenmesser zeigt jetzt km 21.190 (fünfstellige Anzeige), was vor der 2 steht – keine Ahnung. Ich habe ihm nach der Wiederinbetriebnahme ein neues/altes Serviceheft spendiert und eine erste Service-Eintragung im 2. Leben als automobiler Klassiker dokumentiert.

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Und hier noch ein link  www.werk924.com.  Gefunden bei meinen Recherchen zum Thema 924 – zu empfehlen.

PS: der mauritius-blaue 924 ist noch hinzugekommen, deshalb hat der rote Porsche 924 jetzt einen neuen Besitzer in Berlin gefunden.

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PPS: Münster-Classics 2018 – Zusammentreffen mit einem Landesbediensteten

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